EUROCODE - HANDHABBARE GESTALTUNG

Die zweite Generation der Eurocodes sollte für die in der Praxis tätigen Ingenieure eine leichte Handhabung ermöglichen. Die Gliederung der EUROCODES für die verschiedenen Materialien (Mauerwerk, Beton, Stahl, Holz usw.) sollte gleich sein.

Die Eurocodes sollten einen schlanken Hauptteil haben, mit dem 80 % der täglichen Bauaufgaben erledigt werden können, und genauere Nachweise in normativen Anhängen anbieten. 

Die Gliederung bzw. das Konzept entspricht der Herangehensweise eines Tragwerkplaners!

Für die Bemessung einer Konstruktion sind einfache Bemessungsformeln ausreichend. Eine „konservative Bemessung“ führt zu einer robusten Konstruktion, bei der durch unvorhergesehene Belastungssituationen, zum Beispiel infolge Umbau oder Umnutzung, keine kritischen Situationen bei der Tragsicherheit entstehen bzw. Tragreserven vorhanden sind. Der Tragwerksplaner kennt die Gesamtkonstruktion, auch im Hinblick auf andere Anforderungen (zum Beispiel bauphysikalische Anforderungen) oder auch konstruktiv zu berücksichtigende Aspekte. Der Tragwerksplaner erkennt, an welcher Stelle er gegebenenfalls durch einen genaueren Nachweis geringere Querschnitte oder weniger Verbindungsmittel verwenden kann.

Die Herangehensweise ermöglicht eine wirtschaftliche Konstruktion!

Eine wirtschaftliche Konstruktion ist nicht dadurch gekennzeichnet, dass überall die geringsten Querschnitte oder die geringste Anzahl von Verbindungsmitteln zum Tragen kommen, sondern auch, dass, unter Berücksichtigung der gesamten Anforderungen und damit konstruktiven Belange, eine Konstruktion mit einem vernünftigen Zeitaufwand geplant werden kann!

Die Forschungsergebnisse der letzten Jahre müssen berücksichtigt werden! 

In Forschung und Entwicklung wurden in den vergangenen 20 bis 30 Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen und finanzielle Mittel aufgewendet. Diese Ergebnisse müssen auch weiterhin zur Verfügung stehen und dürfen nicht einer vermeintlich „praxisgerechten“ Bemessungsnormung zum Opfer fallen.

Daher sind diese genaueren Nachweise in normativen Anhängen unterzubringen. Eine Verlagerung in Sekundärliteratur wäre nicht zielführend, da bei Anwendung dieser Nachweise, die Literatur in unterschiedliche Sprachfassungen übersetzt werden müsste. Damit würde eine Anwendung der genaueren Nachweise erschwert.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob diese Nachweise in den einzelnen Ländern anerkannt werden. Daher ist es wichtig, dass diese genaueren Nachweise in normativen Anhängen für alle verfügbar sind und es hinsichtlich der Übersetzung und auch der Anerkennung in den einzelnen Ländern keine Probleme gibt.

Wichtig sind die Sprachfassungen!

Wie zuvor schon ausgeführt, ist es wichtig, dass die genaueren Nachweise in allen Sprachfassungen vorliegen. Dabei ist es für die Akzeptanz in den einzelnen Ländern auch wichtig, dass eine Norm von einem Normungsgremium und damit von Fachleuten, verabschiedet und anerkannt wird.

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